Meine Musik

 

Ich bin Gitarrist aus Leidenschaft. Und der Flamenco ist eine leidenschaftliche Kunst. Aber eine mit Methode. Seine mal flammende, mal gebändigte Emotion entspringt einer reichen Tradition mit einem ausgefeilten Regelwerk, das sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Im Flamenco gibt es mehr als 100 unterschiedliche Stile, sogenannte Palos, von denen jeder seine eigene Rhythmik, Akzentuierung und Harmonie aufweist.

Für mich als Flamenco-Musiker und -lehrer bedeutet dies, spielerische Leidenschaft, technisches Können und das Wissen um die Tradition miteinander zu verbinden. Wer Flamenco-Gitarre spielt und lernt, dem eröffnet sich neben dem Erlebnis der Musik auch ein Einblick in die lange Geschichte dieser Kunstform.

Die Siguiriya zum Beispiel ist einer der ältesten Stile des Flamenco: eine erdige, melancholische Musik. Man spürt das Klagende. Die Alegría hingegen ist ein fröhlicher ausdrucksstarker Flamenco, der aus Cádiz stammt und die Mentalität der dort lebenden Menschen spiegelt.

 

Meine künstlerische Arbeit

 

Als Flamenco-Künstler bin ich Solo-Gitarrist und musikalischer Begleiter der Sänger*innen und Tänzer*innen. Ich widme mich beidem mit gleicher Begeisterung.

Als Solo-Gitarrist schöpfe ich aus dem historischen Reichtum der Rhythmen und Melodien und kombiniere diese neu. Konzertanter Flamenco ist – anders als oft vermutet – keine Improvisation, sondern Komposition. Dabei bin ich meinem großen Vorbild Paco de Lucía verbunden, der die Brücke geschlagen hat zwischen dem „alten“, traditionellen Flamenco und seinen neuen Strömungen, in denen sich die „spanische Kadenz“ mit Harmonien aus dem Jazz und dem Bossa Nova verbindet.

Wenn ich Flamenco-Sänger*innen und Tänzer*innen bei ihren Auftritten begleite, dann erfordert dies Aufmerksamkeit und Sensibilität für das künstlerische Gegenüber. Es ist ein hoch konzentriertes musikalisches Gespräch in Wort, Klang und Bewegung.

 

Mein Werdegang

 

Gelernt habe ich Flamenco-Gitarre seit den frühen 1990er Jahren bei Flamenco-Künstlern in Hamburg und Spanien. Unterricht/Workshops bei Amir John Haddad, Miguel Angel Cortez, Manolo Franco und Pedro Sierra (Sevilla) sowie ein längerer musikalischer Aufenthalt in der Stadt haben mich mit dem authentischen Leben des Flamenco in Spanien vertraut gemacht. Bei Bernard Fichtner (Hamburg) habe ich Jazz-Gitarre und Harmonie-Lehre gelernt.

Seit Anfang 2000 pflege ich zahlreiche Kooperationen mit Flamenco-Künstler*innen aus Deutschland und Spanien, zum Beispiel mit den Tänzerinnen  Elena Martin (Hannover),  Ari "la Chispa" ( Berlin ),  den Tänzern Juan Polvillo (Sevilla), Fran Espinosa, Joaquin Ruíz  (Madrid), mit den Gitarristen "Josel" Ratsch (Dresden),  Juan Rodriguez (Hamburg) und der "Magna Mata" Flamenco Gruppe .

Ich spiele auf Flamenco- und Gitarrenfestivals (Gitarren-Duett auf dem Paderborner Gitarrenfestival 2002; Solo-Konzert bei den Hamburger-Gitarrentagen 2016), arbeite aber auch in anderen Musik-Stilen, etwa als Begleit- und Studiogitarrist der kurdischen Sängerin Nilüfer Akbal oder des Hamburger Songwriters Vince Bahrdt. 2007 war ich mit der Jazz- und Improvisations-Band        Miyeon & Park in Südkorea auf Tour.

Neben meiner Konzert-Tätigkeit bin ich seit 1998 als Begleit-Gitarrist in Hamburger Flamenco-Schulen tätig ( z.B. Dirnei Duarte ) und habe die Freude, seit nunmehr fast zwanzig Jahren selbst Flamenco-Gitarre zu unterrichten.

Im Jahr 2018 bei "Nacht der Kirchen" in der  Sankt Michaelis Kirche wurde meine Komposition "Cielo y Tierra" von der Organistin/Pianistin Kerstin Wolf zum ersten mal präsentiert und auf der Orgel dargeboten. 

Seit November 2019 bin ich festes Jury-Mitglied für den Bereich Gitarre beim Hamburger Musik Wettbewerb "Töne der Welt".